Yogaübungen
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Die Schwalbe

Illustration Yogaübung Schwalbe

Die Form dieser Yogaübung erinnert an eine durch die Luft gleitende Schwalbe. Zunächst erfolgt der Schritt in den Raum und beim Übergang in die waagrechte Lage gleiten die Arme und das Bein zurück.

Das Wesentliche bei der Schwalbe ist der Übergang von der Bewegung in die Form der Endstellung: die Bewegung wird von den Armen eingeleitet und setzt sich über das Bein nach hinten fort. Diese Geste kann bildhaft genommen werden. Es ist weniger eine kindliche Nachahmung des Schwalbenflugs, sondern vielmehr eine unmittelbare Vorstellung, so dass die Bewegung nicht nur technisch ausgeführt, sondern dem Sinn nach geformt wird.

Und weil es eben nicht um die äußere Nachahmung der Schwalbe geht, muss auch der Kopf nicht in die Waagerechte gelegt werden, sondern darf in der wachen Übersicht leicht angehoben bleiben. Wir unterscheiden in der adhikāra Yogaschule die seelische und die physische Ebene. Die Vorstellung der Flugkünstler am Sommerhimmel, wie sie stromlinienförmig mit ihren langen Flügeln und Schwanzspießen (Rauchschwalbe) durch die Luft gleiten, weckt eine bestimmte Empfindung. Nach dieser Empfindung wird die Bewegung gestenhaft ausgeführt.

Achten Sie bei der Schwalbe darauf, dass Ihre Empfindung mit der Bewegung und Form übereinstimmt. Wenn die Arme nach hinten gleiten, gibt es einen Luftzug und in der Luft wird auch die Form gehalten, als würde sie lebendig weiter gleiten. Die Form wird nicht statisch wie ein fester Stein, der würde einfach nur schwer zur Erde fallen. Halten Sie den Körper also nicht zu angespannt fest, sondern bleiben Sie in der Vorstellung des schwerelosen Gleitens. So wie die Luft beim Vogelflug an den Flügeln entlangstreift, kann man sich auch die Arme und das hintere Bein denken, als würden Sie vom Luftzug getragen oder als gehe die rückwärts gerichtete Bewegung über den Körper hinaus mit dem Luftstrom weiter.

Die Anspannung entsteht dabei primär im unteren Rücken und natürlich im aufrechten Standbein. Die Gliedmaßen können relativ frei von Muskelspannung bleiben. In der Regel hält man in der Endstellung automatisch den ganzen Körper etwas steif, weil man die Stabilität sucht. Allerdings wird man gerade dadurch unflexibel und kann nicht auf Schwankungen reagieren. Besser ist es, die richtige Spannungsverteilung zu finden. Das bedeutet, dass es in jeder Übung ein Zentrum der Spannung gibt und andere Bereiche gelöst werden. Bei der Schwalbe können de Gliedmaßen im Raum locker bleiben, wenn die Spannung im unteren Rücken und das Standbein stabil gehalten wird.

Luft und Erde sind etwas gegensätzliche Elemente, wenn man sie von der Dichte betrachtet. Die Materie ist fest und bildet einen spürbaren Widerstand, während die Luft leicht ist und kaum Widerstand bildet. Es ist wichtig dies ganz in die Empfindung aufzunehmen. Achten Sie bei allen Übungen darauf, wie sich die Gliedmaßen zu Raum und Erde verhalten. In der Regel ist die Bewegung im Raum immer luftig leicht und die Berührung mit der Erde, der Stand oder der Sitz, bilden eine stabile Basis. Probieren Sie es aus!

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Ich bin seit 1993 Yogalehrerin und möchte die Hatha-Yoga-Übungen aus der energetischen Betonung lösen und mit dem Bewusstsein über die innere Haltung erweitern.

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